Umbau der Zehntenscheune in Dietikon

Umbauten von denkmalgeschützten Häusern sind immer besonders spannende Herausforderungen.

Die mächtige Zehntenscheune geht in ihren Ursprüngen bis in die Zeit um 1600 zurück und gehörte bis 1841 dem Kloster Wettingen. Während im Ökonomieteil Scheune und Stallungen für die Zehntenabgaben untergebracht waren, wohnte der Zehntenvogt im angebauten Wohnhaus, dem Vorgängerbau des «alten Bären». Nach der Aufhebung des Klosters wurde die Zehntenscheune zusammen mit der Krone an eine Privatperson verkauft und kam später in den Besitz der Stadt Dietikon.

Bereits vor 50 Jahren wurde die Zehntenscheune als Kultur- und Veranstaltungsraum genutzt. Seit einigen Jahren wird nun erneut über eine kulturelle Nutzung diskutiert, steht doch das Gebäude seit Jahrzehnten grösstenteils leider leer. 

2016 beschloss der Stadtrat, dass die Zehntenscheune zum «Haus der Bevölkerung» werden soll für Dietiker Vereine, Parteien, Kulturveranstaltungen oder private Feste. 

Nun wird die Scheune umgebaut unter der architektonischen Leitung des Basler Architekturbüro Buol & Zünd Architekten BSA. Das charakteristische Tenntor vis-à-vis der Taverne «Zur Krone» bleibt erhalten und wird der Hauptzugang zur Scheune. Das in den 1970er-Jahren eingefügte Garagentor wird durch ein neues Bauelement ersetzt, damit in Zukunft auch die Anlieferung von Veranstaltungsutensilien und Lebensmitteln möglich ist. Im Eingangsbereich entsteht ein grosszügiges Foyer sowie ein Ticketschalter und mit der neuen Bar wird ein weiterer Zeitzeuge, eine alte Holzbohlenwand, inszeniert. Der grosse Saal im Obergeschoss, das Hauptelement der Zehntenscheune, wird vom mächtigen und historisch wertvollen Dachstuhl überspannt. Der Raum erhält mit einer neuen, bogenförmigen Holzwand eine sensibel eingefügte Gliederung zwischen Saal und Erschliessung. Der früher wirtschaftlich genutzte Aussenraum hinter dem «Haus der Bevölkerung» wird neu als öffentlich zugänglicher Aufenthalts- und Veranstaltungsraum mit Spielgeräten, Bauerngarten und Feuerstelle uminterpretiert.

Ende Januar 2023 war unser Baustart vor Ort. Die Balkenlage wurde entfernt und wieder montiert, nachdem der Baumeister den Sichtbeton-Boden erstellt hatte. Nach einer Baupause ging es im September 2023 weiter und die Bohlenwand wurde sorgfältig auseinandergebaut und saniert.

Ende September wurden die neuen Wände und Decken angeliefert und montiert. Die neue Konstruktion ist für die Erdbebensicherheit ausgelegt und wurde mit den alten Bruchsteinmauern verbunden. 

Im Oktober 2023 starteten wir mit der Sanierung des Dachstuhls. Damit unsere Fachleute vor Ort von bester Sicherheit profitieren können, wurde besonderes Augenmerk auf die Absturzsicherung gelegt und u.a. Podeste und Brüstungen speziell für diesen Umbau errichtet.

Im Februar 2024 wurden die Brandwand sowie die Tenn- und Türausschnitte in den Bohlenwänden montiert.

Quelle: Stadt Dietikon 
Visualisierung: Buol & Zünd